Die Straßen der Stadt Schalkau

Die Straßen der Stadt Schalkau

Die Geschichtskundigen wissen, dass im Mittelalter die Städte ihre Straßen „Gassen“ nannten. Erst die später angelegten, erhielten die Bezeichnung „Straßen“. Sofort fällt uns bei der Bezeichnung „Gasse“ der alte ursprüngliche Kern der Stadt Schalkau wieder ein, wo es nur Gassen gab. Die Gassen waren sicherlich am Anfang unbefestigt und Unrat und häusliche Abfälle wurden einfach aus dem Fenster geworfen bis letztendlich dieser Zustand keinen mehr gefallen konnte und die Gassen gepflastert wurden. Befestigte Gassen kosteten Geld, dass über die Haushaltspläne der Gemeinde finanziert werden musste.

Stadt Schalkau - Farb

Stadt Schalkau – Die Farb

Ab dem 19. und 20. Jahrhundert wurden die Straßen als öffentlicher Bauraum für Wasserleitungen, Gas, Strom und Telefonkabel Telefonkabel genutzt. Der Mittelpunkt der Stadt Schalkau ist der Markt [Lage des Historischen Ferienhaus „Christine“], der heute die gleiche Größe etwas wie im Mittelalter hat. Von ihm aus kann man die ganze Altstadt fast auf einmal überschauen. Am „oberen oder Sonneberger Tor“ hörte die „Marktgasse“ aus. Ihr Name ist nicht schwer zu deuten. Von 1933/1945 führte sie den Namen „Hindenburgstraße„. Die Brückenmühle lag am „Ehneser Tor„. Zu ihr führte vom Markt aus die „Mühlengasse“, von der zweigt kurz vor der Brückenmühle die „Nägleinsgasse“ und der „Mühlgraben“ ab. Willi Greiner weist ausdrücklich darauf hin, dass er die Herkunft der Nägleinsgasse leider nicht deuten konnte. Da es 1716 noch keine Nägleinsgasse gab, ist zu vermuten, dass das Metallunternehmen der Firma Römhild früher Nägel hergestellt haben könnte.

Zum 4. Tor am Friedhof führte die „Totengasse“, früher auch „Augasse“, „Selsendorfer Gasse“, „Almerswinder Gasse“, „Lange Gasse“, dann „Coburger Straße„. Auch ihre Deutungen sind nicht schwer. Von 1945 bis 1992 wurde aus der Coburger Straße die Wilhelm Pieck Straße, später wieder die Coburger Straße.

Vom Markt aus konnte man auch durch die „Braugasse„, an deren Ende am Kauerbach das Brauhaus der Stadt Schalkau stand, über den Lindenbrunnen zum Friedhof gelangen. Die jetzt die Braugasse und die Totengasse verbindente „Quergasse“ ist erst bei der Neunummerierung der der Häuser im Jahre 1909 geschaffen worden, desgleichen der zur „Elektra GmbH“ führende „Auweg“. Das „Stürmershaus“ und die „Farb“ waren früher die einzigen Häuser in der „Sturmgasse“ (eine Verstümmelung des Namens „Störngasse„). Durch diese Stadtviertel fließt der Seidelgraben, der eigentliche Hauptfluss des Ortes Schalkau. Er kommt aus der Höhe zwischen dem Galgenberg und dem Wacholderberg, fließt durch die Anlage der Tannenburg, geht unter dem Platz an der Farb hindurch und fast di eganze Sturmgasse entlang. Am Stürmershaus biegt er rechtwinklig nach Westen um, fließt am Postamt und ehemaligen Amtsgericht unter der Schmiedsgasse weg durch das Gelänge des Herrenhofes in den Mühlgraben. Erstmals verrohrt wurde er in diesem Bereich 1935. Beim Straßenbau Ende der Neunziger Jahre wurde die Verorrhung im Bereich Sturmgasse/Farb erneuert. Der Verbindungsweg von der Sturmgasse zur Schmiedsgasse ist die Johannisgasse. Der Name kommt von Johannes Müller, dessen Bruder Timotheus Müller (Hofbauer) hier ein Grundstück zum Bau eines Hauses an denselben abstrat.

Von der Farb Richtung Osten folgte die „Gartenstraße“, weil sie durch ehemals dort angelegte Gärten führte. Aus dem Jahre 1851 zur Ermittlung der zweckmäßigsten Wegführung bei der geometrischen Vermessung der Stad Schalkau durch Landesgeometer Berhtold zu Steinheid ist uns folgende Notiz überliefert:

„5 Liniensteine von Ernst Seidler (Farb) bis Ende des Schnetter Gartens und Absteckung zur Baulinie zur Errichtung neuer Wohngebäude in dem neuen Stadtteil der Schnett nach dem dort zuerst gestandenen Haus der Wittwe Barbara Schnetter, geb. Landgraf, für die Ermuttlung der zweckmäßigen Wegrichtung.“

Parallel mit dem hinteren Teil der Gartenstraße läuft das „Berggässchen“, dass durch die „Bernhardstraße“ mit der Gartenstraße verbunden ist. Die Bernhardstraße wurde nach dem Spielwarenfabrikant Bernhard Zehner, der dort sein Anwesen hatte, benannt. Im oberen Teil der Bernhardstraße war die Gärtnerei Philipp gelegen.
Von der Sonneberger Straße in die Nähe des oberen oder Sonneberger Tores zweigt die Bergstraße [Lage der Ferienwohnung Müller in Schalkau] in Richtung Gartenstraße ab. Im unteren Drittel zweigt die „Torleite“ (nach der Leite am oberen Tor genannt) als Sackgase ab. Die Sonneberger Straße beginnt da, wo früher das „obere Tor“ gestanden hat. Von dort aus senkte sie sich zum Kauerbach hinab.

Als aber 1830 die dortige Steinbrücke erbaut wurde, musste sie dementsprechend aufgefüllt werden. Vor der Kauerbachsbrücke zweigt links der „Feuerteich“ ab, dessen Fortsetzung durch die „Siedlung im Grund“ früher den Weg nach Grümpen und Rauenstein war. Die Straße hatte ihre nNamen von im vorderen Bereich befindlichen ehemaligen Löschteich, der in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zugeschüttet wurde. Ebenso abgerissen wurde im vorderen Bereich der öffentliche Backofen, der auch als Malzdarre diente.

Die Sonneberger Straße steigt nunmehr den Grümpener Berg hinan. Dort oben hatte Amtsmann Kost ein Gartenhäuschen stehen, weshalb dieser Teil heute noch im Volksmund den Namen „Kostenhäuschen“ führt. Oben auf dem Berg wurden in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts Wohnblöcke gebaut. Nach der Kauerbachsbrücke geht rechts eine Sackgasse zum „Brunnhügel“ ab. An ihrem Fuße bzw. in den ihr gegenüberliegenden Salzwiesen verlief die aus der Schubertswiese hinter dem Feuerteich herkommende älteste Schalkauer Wasserleitung zum Lindenbrunnen bzw. städtischem Brauhaus. 1835 entstanden durch den Kellerverein 3 große wundervolle Bierkeller, die nach der Wende renoviert wurden und nun als Fledermausunterkünfte dienen.

– Text von Reinhard Zehner, Schalkau (aus Johannisbote der Kirchengemeinde Schalkau, Ausgabe Mai Juni Juli 2021)

Schalkau und seine Geschichte

Schalkau und seine Geschichte

Im Norden reicht Schalkau mit seinen Stadtteilen bis in das Hohe Schiefergebirge mit dem eindrucksvollen Massiv des Bleßberges (867 m), im Süden grenzt Schalkau an das Coburger Land in Bayern. Schalkau, ein Städtchen im Schaumberger Land ist Ausgangspunkt eines umfangreichen Wanderwegnetzes, dessen markierte Wanderwege zu den schönsten Fleckchen des Landes führen und mit dem Fränkischen Weg, ausgehend vom Froschgrundsee, auch den berühmten Rennsteig erreichen. Schalkau, eine Stadt mit langer und wechselvoller Geschichte, steht mit seinen Stadtteilen auf historischem Boden. Bodenfunde wie das aus der Steinzeit stammende Hammerbeil vom Ehneser Berg belegen die 6000-jährige Siedlungsgeschichte der Region. In der späten Hallstattzeit (7.–6. Jh. v.u.Z.) wanderten von Südwesten Kelten in das südliche Vorland des Thüringer Waldes ein, die sich auch im Gebiet des Schalkauer Landes niederließen.

Das Gebiet südlich des Rennsteiges gehört zum fränkischen Sprachraum, ebenso überwiegt sowohl im Brauchtum als auch in der Volkstracht das oberfränkische Element. Eine Ansiedlung auf dem Gebiet der Stadt wird erstmals 1011 als zum Banzgau gehörig erwähnt. Die weitere Entwicklung Schalkaus ist untrennbar mit der Geschichte der Burg Schaumberg verbunden, die sich bis ins Jahr 1147 zurückverfolgen lässt. Mit der urkundlichen Erwähnung des Adelsgeschlechtes der Schaumberger 1216 auf ihrer nunmehrigen Stammburg beginnt auch die eigentliche Geschichte Schalkaus: die Dienstleute und Knechte der Burg wurden zum großen Teil am Fuß des Schaumberges angesiedelt. Seinerzeit bezeichnete man die Pferde- und Kriegsknechte als Schalken, so daß zu Recht angenommen werden kann, daß dies der Siedlung den Namen gab, zumal im Schaumberger Land auch heute noch nur von der Stadt Schalken gesprochen wird. Der Gemahl der hennebergischen Prinzessin Katharina, Markgraf Friedrich III. von Meißen, der die Pflege Koburg als Heiratsgut erhalten hatte, verlieh am 6. Dezember 1362 dem Flecken Schalkau das Stadt- und Marktrecht. Von 1353 bis 1680 war Schalkau Amtsstadt im Herzogtum Koburg, dann wechselten ständig die Landesherren, bis 1723 infolge eines damals üblichen Tauschgeschäftes Schalkau zum Herzogtum Sachsen-Meiningen kam.

Ohne Zweifel hatte Schalkau schon Mitte des 14. Jh. wirtschaftliche Bedeutung und spielte im oberen Itzgrund über Jahrhunderte eine wichtige Rolle als Zentralort für 17 Dörfer und Ansiedlungen. 1826 verlor Schalkau seinen Amtsstatus und wurde später in den Landkreis Sonneberg integriert. (Quelle: schalkau.de)

Burgruine Schaumburg in Schalkau - Ferienwohnung Muller

Coburg

Coburg

1056: Die Polenkönigin Richeza schenkt das Land – rund um den Berg Coburg – dem Erzbischof von Köln
1182: Coburg erhält das Stadtrecht
1430: Der Heilige Mauritius wird Schutzpatron und ziert das Stadtwappen. Sein Komandostab gilt als Maß für die Coburger Bratwurst
1530: Martin Luther erhält Asyl auf der Veste Coburg
1586: Herzog Johann Casimir übernimmt die Regierung, baut Coburg zur Residenzstadt aus und gründet das Gymnasium Casimiranum
1632: Wallenstein belagert ohne Erfolg die Coburger Veste
1725: Goethes Vater wird Schüler am Casimiranum, „unter den deutschen Lehranstalten eine der ersten“, wie sein Sohn Wolfgang schrieb
1826: Ernst I. erhält das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, gründet das Landestheater und baut die Ehrenburg um
1840: Hochzeit von Queen Victoria von Großbritannien und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha
1848: Der liberale Herzog Ernst II. gibt verfolgten Politikern Schutz und gewährt Pressefreiheit
1960: Erstes deutsches Turn- und Jugendfest; Gründung des Deutschen Turnerbundes
1918: Abdankung von Herzog Carl Eduard, Auflösung des Herzogtums Sachsen-Coburg Gotha
1920: Coburg entscheidet sich für den Anschluss an Bayern („Brotabstimmung“).
1989: Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung liegt Coburg wieder mitten in Deutschland

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geschichte-coburg

Entfernung von der Ferienwohnung in Schalkau zur Ferienwohnung Müller in Coburg: 15 Kilometer